Im Jahr 1930, als das Haus in den Besitz meiner Familie kam, wurde seine Lage im Kaufvertrag mit „Pulverholz, Gemeinde Hüsby“, beschrieben. Pulverholz ist ein geographisch nicht ganz exakt zu fassendes Gebiet in der Umgebung der alten herzoglichen Pulvermühle. Nicolaus Helduader beschreibt das Gelände in seiner Chronik der Stadt Schleswig aus dem Jahre 1822:
„Neben der Bleiche, gleich linker Hand, gehet ein Fußsteig nach dem Erdbeeren-Berge ab; ein Fahrweg aber führt nach der sogenannten Pulvermühle. Dieser Fahrweg war noch vor ungefähr 56 Jahren auf beyden Seiten mit Hölzung und Buschwerk besetzt, so dass die Mühle im Wald lag.“
Heute trägt nur noch ein kleiner Weg zwischen Brockdorff-Rantzau-Straße und Bahnlinie diesen Namen und nach meiner Einschätzung ist Pulverholz heute mehr eine Idee als ein Ort. So sind einige meiner Nachbarn, Alteingesessene wie auch Neubürger, in erster Linie Pulverholzer und dann erst Friedrichsberger oder gar Schleswiger.
Bis etwa 1960 gehörte Pulverholz zur Gemeinde Hüsby. Während seiner Grundschulzeit lief mein Vater jeden Tag zu Fuß nach Hüsby und zurück. Dort lernte er in der Dorfschule neben vielem Anderen auch Hochdeutsch als erste Fremdsprache. Zu Hause hatte er bis dahin nur „Platt“ gesprochen.